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Marktübersicht: Deutschland
Schwerhörigkeit nimmt weltweit zu, auch in Deutschland. Der Hörgerätemarkt wächst. Dennoch leben viele Menschen, die schlecht hören, immer noch ohne Hörhilfe. Schwerhörigkeit war lange ein Tabuthema. Dank innovativer Technik ändert sich das Schritt für Schritt.
Schwerhörigkeit: weltweit auf dem Vormarsch
Weltweit sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) rund 466 Millionen Menschen schwerhörig, 2050 könnten es Schätzungen zufolge 900 Millionen sein. Rund 9,9 Millionen der Betroffenen leben in Deutschland.[1]
Hierzulande haben Schwerhörige beste Chancen, medizinisch umfassend versorgt zu werden, haben Zugang zu Hörgeräten auf dem modernsten Stand der Technik und zu gut ausgebildeten Hörakustikern. Trotzdem tragen nur 37 Prozent der Betroffenen Hörgeräte.[1]
Die Hörakustik-Branche wächst
Der Markt für Hörgeräte wächst: 2008 machte die Branche einen Umsatz von rund 910 Millionen Euro, zehn Jahre später lag er bei 1,49 Milliarden Euro. Im gleichen Zeitraum stieg die Zahl der Hörgerätefachgeschäfte von 4.100 auf 6.450 und die Zahl der verkauften Hörgeräte pro Jahr von rund 725.900 auf 1,36 Millionen.[2]
Ein Grund für das Wachstum ist, dass Schwerhörigkeit mit fortschreitendem Alter vermehrt auftritt und die Menschen hierzulande immer älter werden. Die durchschnittliche Lebenserwartung bei Geburt in Deutschland hat sich gegenüber den 1870er-Jahren mehr als verdoppelt.[3] Auch die zunehmenden Lärm-Emissionen in unserer Umwelt führen dazu, dass immer mehr Menschen schwerhörig sind – auch jüngere.
Für Wachstum sorgt auch die Technik: Sie hat sich in den vergangenen Jahren rasant entwickelt. Hörgeräte werden immer kleiner, bieten immer mehr Zusatzfunktionen und werden damit attraktiver. So steigt nicht nur der Bedarf an Hörhilfen, sondern auch die Bereitschaft, Hörgeräte zu tragen, wächst.
Deutschland gilt als einer der weltweit wichtigsten Märkte für moderne Hörgeräteakustik. Anspruchsvolle Kunden und das hohe Versorgungsniveau des hiesigen Gesundheitssystems führen dazu, dass die Deutschen als Trendsetter in Sachen Hörsysteme gelten – eine wichtige Zielgruppe für Marktforschung, technische Entwicklungen, wissenschaftliche Studien und Innovationen.
„Wireless“ setzt sich durch
Drahtlose Produkte liegen im Trend – und machen das Leben leichter, auch für jüngere Menschen mit Hörminderung.
Nahezu alle Hersteller führen sie heute: drahtlose Hörgeräte. Neue Kommunikationssysteme arbeiten „wireless“. Die kabellosen Verbindungen zwischen Hörgeräten und Multimediaprodukten wie Smartphone, Telefon oder Fernseher erleichtern Hörgeräteträgern das Leben heute deutlich. Moderne Hörgeräte lassen sich immer besser an die sogenannten Peripheriegeräte anbinden. Zudem entwickelt die Hörgeräteindustrie Apps und Adaptersysteme, die ihren Hörgeräteträgern eine bessere Kommunikation und Teilhabe am Leben ermöglichen.
Hörgerät oder Headset?
Drahtlose Hörsysteme werden immer besser, ästhetischer und nutzerfreundlicher. Ist das ein Hörgerät oder Headset in Trend-Design am Ohr? Moderne Hörsysteme sind klein, schick und so gut wie unsichtbar. Die Hemmschwelle für schwerhörige Menschen, eine Hörhilfe nicht nur zu erwerben, sondern auch dauerhaft im Alltag zu tragen und damit offen umzugehen, sinkt. Künftig werden sich immer mehr Menschen für ein Hörgerät entscheiden.
Die Aussichten sind also gut: Der Markt wird weiter wachsen – davon sind auch die bundesweit mehr als 500 HÖREXperten überzeugt. Nicht zuletzt wirkt sich die 2013 geänderte Festbetragsregelung positiv aus. Der Beitrag, den die gesetzlichen Krankenkassen pro Hörgerät übernehmen, hat sich seitdem fast verdoppelt: von 400 Euro auf fast 800 Euro. Das kommt vor allem den Betroffenen zugute, die von einer besseren Hörgeräteversorgung profitieren.
Quellennachweis:
[1] Zahlen weltweit: WHO, online abgerufen am 23.1.2020 unter: https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/deafness-and-hearing-loss; Zahlen für Deutschland: EuroTrak Germany 2018, online unter: https://www.ehima.com/surveys/.
[2] HÖREX Hör-Akustik eG.
[3] Statistisches Bundesamt, online abgerufen am 23.1.2019 unter: https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Sterbefaelle-Lebenserwartung/_inhalt.html#sprg229094
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