Informieren Sie sich jetzt unter der kostenfreien Hotline 0800/69463739 (kostenfrei aus allen Netzen) oder finden Sie Ihren nächstgelegenen HÖREX HörExperten.
Barrierefrei leben – Hilfsmittel für Hörgeschädigte
Beim Stichwort Barrierefreiheit denken viele als erstes an Rampen anstelle von Treppen. Doch ein barrierefreier Alltag umfasst viel mehr und schließt alle Menschen ein – von Rollstuhlfahrern über Menschen mit Lernschwierigkeiten bis zu Hörgeschädigten.
Tatsächlich gibt es in Deutschland keine einheitliche Definition von Barrierefreiheit. Laut der Bundesfachstelle Barrierefreiheit spricht man von barrierefrei, „wenn Menschen mit und ohne Behinderung eine von Menschen gestaltete Umwelt gleichermaßen nutzen können“. Grundlage für diese Definition ist das Behindertengleichstellungsgesetz (BGG).
Barrierefreiheit geht jeden an
Nicht nur Menschen mit Handicap, alle profitieren von einem barrierefreien Alltag. Über eine Rampe am Eingang zum Rathaus freuen sich sowohl Rollstuhlfahrer als auch Eltern mit Kinderwagen. Und Formulare in Leichter Sprache helfen Menschen mit Lernschwierigkeiten genauso wie denjenigen, die nicht so gut Deutsch sprechen. Nicht zuletzt kann jeder irgendwann von körperlichen Einschränkungen betroffen sein – sei es aufgrund einer Krankheit, eines Unfalls oder des fortgeschrittenen Alters.
Hören ohne Einschränkungen
Eine Fähigkeit, die im Alter bei den meisten nachlässt, ist das Hören: ab Mitte 50 leicht, ab 60 dann spürbar. Hörgeräte helfen, eine Hörminderung auszugleichen. Darüber hinaus gibt es verschiedene Hilfsmittel, die den Alltag weiter erleichtern. Ein Beispiel sind Hörgeräte mit Bluetooth, die den Ton vom Fernseher, Smartphone und Telefon sowie der Stereoanlage drahtlos ins Ohr übertragen. Nutzer können die Lautstärke individuell einstellen. Wer noch nicht auf Hörgeräte angewiesen ist, aber schon erste Schwierigkeiten beim Fernsehen hat, kann auf spezielle Kopfhörer zurückgreifen.
Lichtsignale statt Ton Wenn nachts die Hörgeräte beispielsweise in der Ladestation liegen, übernehmen es Licht- oder Vibrationswecker, Menschen mit Hörminderung am Morgen zu wecken. Auch Türklingel, Telefon und Babyphone lassen sich mit Lichtsignalanlagen koppeln. Entsprechend ausgestattete Rauchmelder können für hochgradig Schwerhörige und Gehörlose lebensrettend sein.
FM-Anlagen überbrücken Distanzen
In Schule und Beruf reichen Hörgeräte allein nicht immer aus, um Hörbarrieren zu überwinden. Ein wichtiges Hilfsmittel sind sogenannte FM-Anlagen. Sie übertragen Sprache direkt von einem Mikrofon in ein Empfangsteil am Hörgerät und überbrücken so zum Beispiel die Distanz zwischen Schüler und Lehrer oder Konferenzteilnehmer und Referent.
Induktive Höranlagen im öffentlichen Raum
Hörgeräteträger stoßen auch in Kirchen, Kinos und Theatern immer wieder an Grenzen. Gut zu wissen, dass viele öffentliche Einrichtungen – teilweise auch Hotelrezeptionen und Bahnhofsschalter – über Induktionsschleifen verfügen. Diese übertragen Sprach- und Musiksignale an die sogenannte T-Spule, die sich in vielen Hörgeräten und allen Cochlea-Implantaten befindet. Aber Achtung: Nur wer die T-Spule aktiviert, profitiert von ihr.
Zum Weiterklicken: Reisen ohne Grenzen
Damit Menschen mit Hörminderung und anderen Handicaps wissen, wo sie barrierefrei Urlaub machen können, gibt es das Projekt „Reisen für alle“. Das Ziel ist es, ein bundesweit einheitliches Kennzeichnungssystem zur Barrierefreiheit einzuführen. Es kommt bereits in zahlreichen Bundesländern zum Einsatz. Interessierte finden in einer umfangreichen Datenbank zertifizierte Angebote, Orte und Betriebe.
Auch die Deutsche Bahn weitet ihr Angebot in puncto barrierefreies Reisen stetig aus – zum Beispiel mit der App „DB Barrierefrei“. Nutzer erhalten darüber unter anderem wichtige Anzeigen und Durchsagen zu ihrer Reise als Textnachricht direkt auf ihr Smartphone. Sehbehinderte können die Nachricht mit der Sprachausgabe des Smartphones anhören. Zudem stellt die Deutsche Bahn auf ihren Internetseiten Informationen zu barrierefreien Reisezielen in Deutschland und Österreich zur Verfügung.